Chronik

Eine Feuerwehr gab es in Ruthweiler – wie in anderen Orten auch – bereits lange vor dem 2.
Weltkrieg. Die Organisation dieser Feuerwehren ist jedoch mit den heutigen Strukturen nicht
mehr vergleichbar. Geräte und Ausrüstung waren nach den Kriegsjahren 1945 so gut wie
nicht mehr vorhanden, so dass auch in Ruthweiler ein völliger Neuaufbau in Form einer
Freiwilligen Feuerwehr erfolgte. Nachdem in den ersten Nachkriegsjahren zunächst
verschiedene Personen in kurzen Abständen als Wehrführer genannt wurden, zuletzt Adam
Müller, übernimmt schließlich um 1950 der Schreinermeister Willi Emrich den Aufbau der
Feuerwehr.
In der weiteren Geschichte der Feuerwehr Ruthweiler sind insbesondere folgende Stationen
zu nennen:

1950: Die Brandschutzordnung der Gemeinde sieht eine Sollstärke von 20 Feuerwehrleuten
vor. An vorhandener Ausrüstung werden genannt: 1 Handdruckspritze, 2 Standrohre,
2 Strahlrohre, 80 m C-Schlauch, 1 Schiebeleiter, 1 Gerätehaus in der Ortsmitte. Die
Alarmierung erfolgt mit Feuerhorn oder Handsirene.

1954: Anschaffung einer Tragkraftspritze TS6/6 mit Zweitaktmotor ILO. Diese wurde auf
einem Handkarren gezogen, auf dem auch die übrige Ausrüstung wie Schläuche,
Strahlrohre usw. transportiert wurde.

1966: Beschaffung eines ersten Fahrzeuges, TSF Ford Taunus Transit FK1250. Für einen
kleinen Ort wie Ruthweiler war dies damals schon sehr fortschrittlich. Der
Anschaffungspreis des neuen Fahrzeugs war mit ca. 6.600 DM veranschlagt. Zur
Finanzierung hat die Feuerwehr selbst aus dem Erlös des Amtsfeuerwehrfestes 1964
in Ruthweiler einen Betrag von 2.000 DM beigesteuert. Die restlichen Kosten bestritt
die Gemeinde, wobei es auch noch einen Zuschuss vom Land- oder Kreis gab.

1968: Eine neue Brandschutzordnung löst die alte Brandschutzordnung von 1950 ab. Sie
sieht eine Sollstärke von 18 Feuerwehrleuten vor und führt als Inventar des
Gerätehauses ein Kleinlöschfahrzeug, Tragkraftspritze und die Schläuche auf. Die
Alarmierung erfolgte über die Sirene auf dem Gerätehaus mittels Druckmelder. Bei
einem Ausfall der Sirene war weiterhin die Handsirene vorgesehen.

1969: Werner Müller löst Willi Emrich als Wehrführer ab.

1971: Die Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz brachte zuerst einen Wechsel Ruthweilers
vom Landkreis Birkenfeld zum Landkreis Kusel. Mit der Neubildung der
Verbandsgemeinden war die Ortsgemeinde jetzt nicht mehr für den Brandschutz und
die Feuerwehr zuständig, sondern die neue Verbandsgemeinde Kusel.

1980: Nachdem zuvor schon das alte Gerätehaus im ehemaligen „Stierstall“ der Gemeinde
neben der Einmündung zur Hohlstraße wegen des Straßenausbaus abgebrochen
worden war, konnte nun die neue Unterkunft bezogen werden. Hierzu wurde ein
Anbau an das Schulhaus, heute Dorfgemeinschaftshaus errichtet. Damit wurde der
Gemeindesaal im oberen Stockwerk geschaffen und die untere Etage dient der
Unterbringung der Feuerwehr.

1983: Das erste TSF wird durch ein neues TSF Ford Transit ersetzt. Die Ausrüstung und
Beladung sind im Wesentlichen gleich. Das neue Fahrzeug ist jedoch ein moderneres
Nachfolgemodell und bietet daher etwas mehr Platz für die Besatzung und ist auch
etwas besser motorisiert. Es wird nachträglich auch noch mit einem Sprechfunkgerät
ausgestattet.

1984: Die alte Tragkraftspritze TS6/6 wird durch eine neue TS8/8 mit VW-Motor ersetzt.

1989: Jürgen Weingarth löst Werner Müller als Wehrführer ab.

1996: Die Tragkraftspritze TS8/8 wird abermals durch eine neue, nun mit BMW-Motor und
Elektrostarter ersetzt.

1997: Die Feuerwehr wird erstmals mit drei Handsprechfunkgeräten ausgerüstet.

2012: Die Funkausrüstung des Feuerwehrfahrzeuges wird durch die Umstellung auf
Digitalfunk komplett erneuert. Neben dem Fahrzeugfunkgerät stehen zusätzlich fünf
weitere Handfunkgeräte zur Verfügung.

2018: Bisher waren nur einzelne Feuerwehrangehörige mit einem analogen Funkmeldeempfänger
ausgerüstet. Im Zuge der Umstellung auf die Digitale Alarmierung erhält nun jeder
Feuerwehrangehörige einen digitalen Funkmeldeempfänger. Die Alarmierung über
die Feuerwehrsirene und analogen Funkmeldeempfänger bleibt jedoch weiterhin – zumindest vorläufig noch – daneben
bestehen.

2019: Nach Klaus Drumm (1989-2015) und Richard Fauß (2015-2019) wird Lukas
Hoffmann Stellvertretender Wehrführer.

2019: Nach 36 „Dienstjahren“ wird das TSF Ford Transit durch ein neues TSF auf Opel Movano
ersetzt. Dieses Fahrzeug wurde 2015 neu ausgeliefert und war bis 2019
übergangsweise bei der Feuerwehr Reichweiler im Einsatz. Das aktuell neue
Fahrzeug verfügt ebenfalls wieder über eine neue Tragkraftspritze moderner Bauart
des Herstellers Magirus.
Das alte Fahrzeug bleibt dabei als „historisches Feuerwehrfahrzeug“ erhalten, da es ein Feuerwehrkamerad aus Ruthweiler privat von der VG erworben hat und künftig mit „H-Kennzeichen“ fahrbereit für die Nachwelt erhält.

2020/2021
Während der Corona Pandemie müssen auch die Aktivitäten der Feuerwehr Ruthweiler bis auf den Einsatzdienst zeitweise ruhen.
Das Gerätehaus wird in Eigenleistung durch die Feuerwehr Ruthweiler renoviert und die Einrichtung z.T. erneuert. Die anfallenden Materialkosten übernimmt die Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan.

2021 Nach 32 Jahren als Wehrführer der Feuerwehr Ruthweiler tritt Jürgen Weingarth auf eigenen Wunsch von diesem Amt zurück. Neuer Wehrführer wird Lukas Hoffmann. Neuer Stv. Wehrführer wird Max Hoffmann.

2022 Nachdem 2020/2021 das Gerätehaus renoviert wurde, erhält es in diesem Jahr abschließend noch einen neuen Außenanstrich.

2023

Text/Inhalt: Jürgen Weingarth/ Lukas Hoffmann
Stand 12.03.2023